300 Jahre Geschichte

Im Jahre 1719 wurde der berühmte Maler Johann Conrad Seekatz in Grünstadt geboren wurde. Wenn das Weinhaus Moser auch nicht das Geburtshaus von Seekatz war, so hat doch sein Vater die Geburt des Sohnes gut möglich in unserem Haus ordentlich gefeiert! Denn das Weinhaus wurde etwa im selben Jahr in derselben Straße, damals „Altgasse“, erbaut. Eine Kupfermünze von Ludwig VIII., die wir bei den Bauarbeiten am Kanal gefunden haben zeigt die Jahreszahl 1718.

Bild vom Grünstadter Maler Seekatz: im Hintergrund unser Weinhaus Moser?
Seekatz-Gemälde, dessen Gebäude in Typologie und Bauart sehr dem Weinhaus Moser ähneln

Um 1720 wurde zunächst das Haupthaus an der „Altgasse“ (eine von zwei Straßen des damaligen Grünstadt) erbaut. Nach hinten (heute Luitpoldplatz) waren nur Hinterhofe und Gärten.

Später wurde ein Nebenflügel und noch ein hinteres Haus angebaut. Es heißt, die Herren kamen mit der Kutsche angeritten, welche hinten am noch nicht angelegten  Luitpoldplatz parkten, und haben dann über die Altgasse das Wirtshaus betreten.

Um ca. 1919, wohl im Zuge eines Betreiberwechsels, wurde das Vorderhaus umgebaut: Absenkung des Kellergewölbes und Entfernung der Wände im Erdgeschoss zur Herstellung einer großzügigeren Gaststube, sowie größere Schaufenster zur Hauptstraße.

Leider hat es in der Geschichte des Hauses offensichtlich auch einige Phasen gegeben, in denen die Wartung vernachlässigt wurde. So ist z.B. im Bereich der Traufen (Übergang Dach in Wand) dauerhaft viel Wasser eingedrungen, so dass dort die Pfettenbalken und die Köpfe der Deckenbalken zum Großteil weggemodert waren. Es war sehr mühsame, manchmal frustrierende oft aber auch sehr interessante Arbeit, all diese Schäden zuerst aufzuspüren und dann, sozusagen am lebendem Objekt, Stück für Stück zu beheben. 

Neben ca. 7 großen Containern voll Schutt, Ruß und Müll (den hatte man wohl lieber in die Ecken und Ritzen geworfen, als ihn ordentlich zu entsorgen) auch viele interessante Gegenständen und Spurenzu Tage getreten, die von der Geschichte des Hauses und seiner Bewohner zeugen: 
eine Kupfermünze von 1718, Biermarken in Messing (nach 1919), ein tiefergelegtes Gewölbe, Zeitungen von vor 100 Jahren und vieles mehr, welches wir zur Anschauung für die Nachwelt erhalten haben.